Wie lange trauert ein Mensch?

Wenn einem Menschen keine anderen Wege bekannt sind, bzw. zur Verfügung stehen, durchlebt er bestimmte Phasen der Trauer. Es gibt in der Trauerpsychologie verschiedene Aussagen über die Anzahl von Trauerphasen. Zusammengefasst ist bekannt, dass eine Trauerphase im Schnitt 3 Jahre dauert. Vorausgesetzt es handelt sich um einen “normalen” Trauerfall. Zum Beispiel wenn die Großmutter im Alter von 89 Jahren aus Altersgründen verstirbt. Die 3-jährige Trauerphase setzt sich wie folgt zusammen:

1. In den ersten 12 Monaten durchlebt ein Hinterbliebener das aller erste mal in seinem Leben den Geburtstag des Verstorbenen ohne den geliebten Menschen. Das erste Ostern ohne. Das erste Weihnachten ohne. Das erste Sylvester ohne. Das erste Jahr ohne den Verstorbenen ist sozusagen das Grunderfahrungsjahr ohne den geliebten Menschen.

2. Im zweiten Jahre nimmt man die Erfahrung des ersten Trauerjahres mit in das zweite Jahr. Man durchlebt dieselben Feiertage das zweite mal. Das Erleben ist nicht mehr so intensiv wie im ersten Jahr.

3. Im Dritten Jahr nimmt man die Trauererfahrung des ersten und zweiten Jahres mit in das Erleben des dritten Trauerjahres. Das Erleben des dritten Jahres ist in Folge der ersten beiden Jahre deutlich abgeschwächt.

Am Ende des dritten Trauerjahres hat man, je nach Umstand, den Verlust des geliebten Menschen erfolgreich in das eigene Leben integriert.

Verstirbt eine geliebte Person unvermittlt und/oder jung, im schlimmsten Fall beides zusammen, kann eine Trauerphase durchaus mindestens 5 Jahre dauern. Es kann sich sogar über ein ganzes Leben erstecken – so die Trauerpsychologie.

Zusammenfassend: Die Dauer einer Trauer hängt vom Alter und der Bindung zum Verstorbenen ab.

Die Frage welche der TrauerCoach-Ratgeber nächste Woche nachgeht: Wann ist es wichtig zu trauern?

Von Herzen
Dein
Thomas Sommerer